JANUAR
Gleich zu Beginn des ersten Training am 04.01.2016 (einige waren noch in Urlaub) konnten wir neben Leo Bastian einen weiteren Schüler, Cetrik Stief für die schwere Shaolin Kungfu Ausbildung gewinnen. Den Eltern die uns ihre Kinder anvertrauen gebührt dafür Dank. Es zeugt von einer guten Lebenseinsicht, das sie ihren Kinder in eine derartige Ausbildung ermöglichen, ob die Kinder dies durchhalten, liegt im Karma (Schicksal) des Kindes. Des weiteren haben wir wieder einen Bonsai, der ein sehr gewichtiges Wesen für unseren gemeinsamen Schulgeist darstellt. Diesen Bonsai haben wir als eine Schenkung in unseren Besitz und damit in unsere Verantwortung genommen, danke an den Spender. Fortan zählt der Bonsai (siehe Foto) als Mitglied unserer Gemeinschaft und hoffe das er genauso gesund und kräftig wächst und sich positiv entfaltet wie unsere Schüler und Schul-Aktivitäten.
FEBRUAR
Am 05.-07.2016 fand in Langenfeld ein Vovinam-Lehrgang des DVVF statt. Lehrgangsinhalte waren Vorbereitung zur Vovinam-Trainerstufe sowie der Schulung zum Punkt-oder Wertungsrichter und Prüfer des Vereins. Integriert waren Prüfungen im Bereich der Cap-Grade. Als Ergänzung zur theoretischen Prüfung, wurde eine praktische Lehrprobe, im Rahmen einer regulären Prüfung durchgeführt. Daran nahmen auch zwei Prüflinge (Andreas & Hieu) unserer Schule Teil.
Wir besuchten also diesen Lehrgang mit insgesamt fünf Personen, Andreas Schäfer und Chu Le Trung Hieu als Prüflinge, die Brüder Leon- und Luis Bischof als Betreuer und mir (Shi Heng Xiu) als Teilnehmer des Theoretischen Programms mit schriftlicher Abschlussprüfung.
Die Schüler unserer Schule hatten die Prüfung, aus meiner Sicht mit befriedigend und mit gut bestanden. Der Lehrgang sowie die Prüfung war für unsere Schule ein zufriedenstellender Erfolg. Dieses mal gilt den Brüder Bischof eine besonderer Beachtung und Erwähnung, da sie sich im Sinne der Uneigennützigkeit spontan bereit erklärten, als Betreuer für die Prüflinge (Andreas und Hieu) zu fungieren. Da beide Brüder sich beruflich (zweiter Bildungsweg) weiterbilden und dafür ihre kostbare Zeit opferten, finde ich ihr Verhalten lobend und vorbildhaft.
Insbesondere die Rundumbetreuung, seitens der Organisatoren und den Mitglieder des Vovinam Vereins in Langenhagen, war sehr gut. Wie bei allen Treffen dieser Art entstehen immer wieder neue Freundschaften und neue Erfahrungen, so auch hier.
APRIL
Sonder Seminar mit dem Shaolin Mönch Shi Yan Ti aus dem Shaolinkloster in Henan
Endlich war es wieder soweit, der ehrwürdige Shi Yan Ti aus dem Shaolinkloster in Henan (China) besuchte seinen in Bielefeld lebenden Freund und Leiter des ansässigen Shaolin Kultur Zentrum, Shifu Shi Yan Rui. Aus gegebenem Anlass richtete das Zentrum für den 09. & 10.April 2016 einen Lehrgang aus. Wir belegten dieses mal das Seminar mit sechs Personen, Irmgard Müller, Stephan Paul, Luis & Leon Bischof, Andreas Schäfer, Leon Kok und mir (Shi Heng Xiu). Wir reisten bereits Freitags am 08.04.2016 an. Das allgemeine Training war an diesem Abend gerade beendet, als wir ermüdet aber erleichtert das Innere des Zentrums betreten hatten. Freundlichst wurden wir vom ehrwürdigen Shi Yan Ti und Shifu Shi Yan Rui, sowie von den noch anwesenden Schüler, begrüßt und in Empfang genommen. Sofort bedauerte ich, nicht doch früher angekommen zu sein, dieses war leider wegen Verkehrswidrigkeiten (Staus und Unfällen) nicht möglich. Trotzdem wir waren alle froh endlich angekommen zu sein und bedauerten schon jetzt die Schüler die nicht dabei sein konnten. Während den kommenden Tagen nächtigten wir in der Schule. Shifu Shi Yan Rui händigte mir die Schlüssel der Schule aus, dann begaben sich die Meister und verbliebenen Schüler, mit guten Nachtwünschen, nach Hause. Ab dann waren wir mit drei weiteren Personen die hier übernachteten, und der großen Buddhastatue in der Schule allein. Am kommenden Tag sollten noch weitere Schüler zum Seminar dazukommen. Danach entzündeten wir Räucherwerk und Kerzen auf dem Altar, meditierten und reflektierten über die kommenden Tage. Jeder bestimmte sein Platz zum Nachtlagern, schlief schnell ein und schon war es wieder morgen, der Tag des Seminarbeginns. Nach der Beseitigung der Nachtlager, war nach der morgendlichen Meditation, das Frühstück mit Kaffee am wichtigsten, jeder war in einer frohen Erwartung des Beginns.
Die Gemeinschaft der Teilnehmer war inzwischen deutlich angewachsen, die meisten kannte man bereits und freute sich natürlich auf die Teilnehmer die sich einem näherten und austauschten. Toll wenn so viel Gleichgesinnte, unter einer solchen Schirmherrschaft, in Deutschland zusammenfinden. Insbesondere konnte eine neue Schule, geleitet von Meister Waldemar Basner aus Gelsenkirchen, dem Schulverbund vorgestellt werden.
Zu Beginn der Lehrgangsinhalte begrüßte und bedankte sich der Ehrwürdige Shi Yan Ti für diese Zeit des guten Zusammentreffens und dem daraus hervorgehenden Nutzen.
Alle Tage begann das Training mit der Shaolin Morgenzeremonie und endete mit der Abendzeremonie.
Bei der Morgenzeremonie erweckt der Inhalt der rezitiert-gesungenen Sutras die buddhistische Motivation für den kommenden Tag, nämlich diesen kraftvoll und zum Nutzen von jedem Lebewesen auszufüllen.
Bei der Abendzeremonie erweckt der Inhalt der rezitiert-gesungenen Sutras die buddhistische Motivation zur Reue und Scham über etwaige Missetaten und gemachter Verfehlungen die über den Tag hin oder allgemein im Leben begangen wurden.
Jeder Unterrichtsblock beginnt und endete mit rituellem Verbeugen beziehungsweise Niederwerfung aus Kniestand, mit zusammengelegten Händen, zum vollkommenen Verbeugen (Füße,Knie,Hände und Stirn berühren gleichzeitig den Boden) dies wird auch Niederwerfung genannt. Der Sinn liegt erstens in der Beseitigung des Stolzes und zweitens als Ausdruck des Respektes gegenüber Buddha, der Wahrheit und der Gemeinschaft der Praktizierenden. Mit dieser respektvollen Verbeugung, verneigt sich der Schüler vor seinem eigenen Selbst, denn alle wahrzunehmenden Dinge sind untrennbar von der wahrnehmenden Person. Das sollte man allerdings vorher schon wissen.
Nach jeder Zeremonie folgte eine kurze Pause.
Wie üblich und folgerichtig wurde morgens mit dem Unterricht im Qi Gong begonnen. Die Form die unterrichtet war die „Xi Sui Jing-Zuo Shi-Er Duan Jin (sitzend)“.
Gleich zu beginn der Unterweisung, wie schon in den Jahren zuvor erklärte der Ehrwürdige Shi Yan Ti die Bedeutung und den Zweck der Form.
So wurden wiederum wichtige Grundlagen der Buddhistischen-Philosophie, speziell des Chan-Buddhismus aus Shaolin ausgesprochen, verdeutlicht und praktiziert.
Ab Nachmittag wurde die Shaolin Form „Luohan Shi Ba Shu“ unterrichtet.
Dieses mal wurde die Form in seine technischen Bestandteile zerlegt und gleichzeitig in in die praxisnahen Anwendungen mit Partner eingeübt. Die Schüler waren alle mit Enthusiasmus beseelt, sodass dieses für jeden Einzelnen Teilnehmer des Lehrgangs zu einem Erfolg führte.
Damit die Formen ihre Wirkung auch entfalten können, müssen diese Formen in den Schulen und zu Hause, ein Leben lang, immer weiter geübt werden. Nur so ist es möglich die Praxis aus Shaolin für die kommenden Generationen zu sichern und weiterzugeben.
Erwähnenswert war noch eine Tatsache, das wir das Frühlingsfest mit den Ehrwürdigen Shifus Shi Yan Ti & Shi Yan Rui, mit selbst hergestellten vegetarischen Maultaschen nachholten (LECKER!!!). Bei der Verabschiedung konnten wiederum Tränen des Abschiedes und der Trennung nur schwer zurückgehalten werden, neue freundschaftliche Bindungen wurden wieder eingegangen und bestehende vertieft.
Erfreulich war das der Ehrwürdige Shifu Shi Yan Ti während des Abschiedes versprochen hatte, im kommenden Jahr 2017, zu uns ins Shaolin Kulturzentrum Saar, zu kommen - um Unterweisungen zu geben.
MAI
Stippvisite bei Gio To Feierlichkeiten in Frankfurt
Am 15.05.2016 besuchte Luis, Leon und ich (Shi Heng Xiu), stellvertretend für unserer Schule von Vovinam Viet Vo Dao betreibenden im Saarland, die ausgerichtete Gio To Zeremonie der EVVF (Europäische Vovinam Viet Vo Dao Föderation) in Frankfurt/Main Nied. In diesem Zeremoniell wurde der beiden verstorbenen Präsidenten, Nguyen Loc (der Gründer) und Le Sang (seinem von Ihm ausgewählten Nachfolger) gedacht und geehrt. So war es auch bei uns an der Reihe dem inneren Drang zu folgen und die beiden verstorbenen Großmeister in dieser Zeremonie unseren Respekt zu bekunden und ihnen die Ehre zu